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Information zu Westerkappeln-Gersteinwerk

Wer Fragen hat und Antworten sucht zu dem geplanten Leitungsbauvorhaben einer neuen Höchstspannungsfreileitung zwischen Westerkappeln (Kreis Steinfurt) und Gersteinwerk (nahe Werne) findet sie hier: https://www.aktionsbuendnis-89.de/faq

Wir von der BI Stromtrasse Münsterland haben eine ausführliche Information zu der geplanten Hochspannungsleitung Westerkappeln-Gersteinwerk erarbeitet. Sie liefert Hintergrundinformationen zu allen wesentlichen Gesichtspunkten und möchte die eigene Auseinandersetzung ermöglichen. Hier als Download: Projektinformationen

Initiativkreise entlang der Strecke
Wir werden täglich mehr: Immer mehr Bürger und Bürgerinnen wenden sich gegen das geplante Leitungsbauvorhaben Westerkappeln-Gersteinwerk. Überall an verschiedenen Orten entlang des geplanten Streckenverlaufs haben sich Initiativkreise gegründet, z.B. in Tecklenburg, Ladbergen, Lengerich und Lienen/Hagen a.T.W.. oder in Leeden, Ledde, Ostbevern/Telgte und hier bei uns: Alle gemeinsam haben sich zusammengeschlossen im

AKTIONSBÜNDNIS 89

Das Aktionsbündnis 89 verfolgt einen integativen Ansatz: Wir suchen mit allen gemeinsam einen im wahrsten Sinne des Wortes besseren Weg. Und wir haben ein gemeinsames Ziel: Eine bessere, schnellere Energiewende für uns alle! Wir beteiligen uns konstruktiv, sachlich und demokratisch am gesellschaftlichen Diskurs. Im Austausch mit Fachleuten sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass die im Moment im gesetzlichen Auftrag geplante Höchstspannungsfreileitung eine unverhältnismäßige und wenig zielführende Maßnahme zur Erreichung des Zieles der Erhöhung der Stromtransportkapazitäten von Nord nach Süd ist.-

Energiemotor: Die wichtigsten Daten zur Energieversorgung – täglich aktualisiert.
Die Wochenzeitung „Die Zeit“ bietet in ZEIT ONLINE einen interessanten kostenlosen Service: Zur Energiewende in Deutschland werden dort die wichtigsten Zahlen visualisiert und die Realität mit gesetzlichen Zielvorgaben abgeglichen. Dort erfährt man z.B. wie viel TWh Strom in Deutschland aktuell produziert werden und wie hoch aktuell der Anteil der Erneuerbaren Energien dabei sind: https://www.zeit.de/wirtschaft/energiemonitor-strompreis-gaspreis-erneuerbare-energien-ausbau

Neue Studie: Die Energiewende braucht mehr Dezentralität und weniger Netzausbau – und wird dadurch billiger und gerechter
Laut den Ergebnissen einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und der Technischen Universität Berlin (TU Berlin) von 2021 wird die Energiewende billiger und gerechter durch mehr Dezentralität. Die gegenwärtige Netzausbauplanung ist demnach überdimensioniert.

Ein Vergleich verschiedener Szenarien ergab, dass die Berücksichtigung von Netzinfrastrukturkosten zu einem erheblichen Rückgang des Netzausbaubedarfs führen würde. Neben der systematischen Berücksichtigung von Netzinfrastrukturkosten untersucht die Studie eine Energiewende, in der Erzeugungskapazitäten soweit möglich verbrauchsnah zugebaut werden. Sie vergleicht dieses Modell mit der heutigen Praxis, bei der es keine wirksamen Anreize für einen verbrauchsnahen Zubau von Erneuerbare-Energien-Anlagen gibt. Statt auf Netzausbau sollte der Fokus auf die dezentrale Teilhabe durch Bürgerenergie gelegt werden.

Die Studie zeigt zudem die hohe Bedeutung von Energieeinsparungen. Damit können erhebliche Investitionen in Erzeugungs- und Speichertechnologien eingespart werden.

https://www.bund.net/service/presse/pressemitteilungen/detail/news/neue-studie-die-energiewende-braucht-mehr-dezentralitaet-und-weniger-netzausbau-und-wird-dadurch-billiger-und-gerechter/

Ist für die Energiewende ein immenser Stromnetzausbau unbedingt notwendig? Der BUND e.V. hat eine kurze und klare Stellungnahme zur Verabschiedung des Bundesbedarfsplanes veröffentlicht. Hier setzt sich Dr. Werner Neumann, Sprecher des Bundesarbeitskreises Energie des BUND, mit „Mythen der Netzausbauplanung“ auseinander: https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/energiewende/stromnetze/Hintergrundpapier_Mythen_Netzausbau.pdf

Teurer Stromnetzausbau: nicht erforderlich!
Prof. Dr. Jarass, em. Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule RheinMain, hat in einem über 60 Seiten fassenden Gutachten nachgewiesen, dass dem aktuellen Bundesbedarfsplan eine Kosten-Nutzen-Analyse fehlt. In diesem Interview erklärt er, welche kostengünstigeren Alternativen es zu dem überdimensionierten Netzausbau gibt:
https://www.t-online.de/nachhaltigkeit/id_90849364/wahlkampfthema-stromnetzausbau-experte-erklaert-was-die-politik-uebersieht.html

Kopernikus-Projekt „Ensure“: Energienetz der Zukunft
Die Kopernikus-Projekte – initiiert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung – bilden eine der größten deutschen Forschungsinitiativen zum Thema Energiewende. Ihr Ziel ist es, eine klimaneutrale Bundesrepublik im Jahr 2045 zu ermöglichen. Das Projekt ENSURE entwickelt dabei das Stromnetz der Zukunft. Das Projektkonsortium aus Forschungseinrichtungen und der Industrie wird durch die RWTH Aachen koordiniert.

Wichtige Ansätze: 
Deutschland will bis 2045 klimaneutral sein: Dies ist ein Vorhaben, das sich aus den Zielen des Pariser Klima-Abkommens ableitet. Das bedeutet für die Stromversorgung, die im Kopernikus-Projekt ENSURE im Fokus ist, dass sie sich künftig ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen speisen soll.
Das geht mit Herausforderungen einher. Die Stromnachfrage ist relativ konstant. Derweil erzeugen Photovoltaik- und Windkraftanlagen jedoch mit großen Schwankungen Energie – Wind bläst nicht immer, die Sonne scheint nicht immer. Die bisherige Netzstruktur ist zudem darauf ausgelegt, Strom nur in eine Richtung zu transportieren: von Kraftwerken zu Verbrauchenden. Zunehmend viele Verbrauchende produzieren aber auch selbst Energie. Dies kann zum Beispiel mittels Solarmodulen auf dem Dach oder Biogasanlagen passieren. Ihren Überschuss könnten sie ins Netz einspeisen – wenn dieses „lernt“, in beide Richtungen zu transportieren.
In diesem Zusammenhang relevant ist, dass die Netze an Resilienz gewinnen. Der Begriff meint eine Widerstandsfähigkeit gegenüber Störungen und Ungleichmäßigkeiten. Um das zu erreichen, müssen die Knotenpunkte der Energieversorgung miteinander vernetzt sein und lernen, miteinander zu kommunizieren.
Ein Netzausbau ist grundsätzlich notwendig. Doch der Aufwand hierfür lässt sich reduzieren, wenn das vorhandene Netz optimaler ausgelastet ist. Wo zusätzliche Netzstrukturen entstehen, sollte die Priorität auf nachhaltigen Materialien zum Ausbau liegen. Zudem gilt es, die Kosten für die Energiewende fair zu verteilen. All diese Überlegungen und Perspektiven fließen in die Forschungsarbeit des Kopernikus-Projekts ENSURE ein.

Optimierung der Kosten:
In der finalen Projektphase will ENSURE Wege aufzeigen, wie Stromnetze sich künftig effizient, zuverlässig und nachhaltig betreiben lassen. Dabei ermöglichen die im Projekt entwickelten Konzepte und Bausteine enormes Einsparpotenzial: bis zu 30 Megatonnen CO2 und Investitionen in Milliardenhöhe.
Die Hochrechnung geht von einem Anschluss von P2X-Anlagen aus, von flexibilisierten Industrieverbrauchern entsprechend der Ariadne-Szenarien und der Einsparungen durch effizientes Einspeisemanagement von Erneuerbare-Energie-Anlagen. In die Kalkulationen eingeflossen ist zudem ein verringertes „Redispatch“. Der Begriff beschreibt Eingriffe in die Erzeugungsleistung von Kraftwerken, um Leitungsabschnitte vor einer Überlastung zu schützen.
Die Verringerung von Redispatch bietet neben den reduzierten CO2-Emissionen noch den Vorteil der Kostenreduzierung: So können Kosten von bis zu 1 Milliarde Euro pro Jahr wegfallen. Überdies erarbeitet das Kopernikus-Projekt ENSURE auch Wege, den Netzausbau möglichst gering zu halten, wodurch sich bis 2050 Kosten von bis zu 5 Milliarden Euro vermeiden lassen.

https://www.kopernikus-projekte.de/projekte/ensure


Forschungsstudie »Masterplan 100 % Klimaschutz«
Eine Forschungsstudie des Fraunhofer Institutes (ISE), Freiburg, im vom Bundesumweltministerium geförderten Projekt »Masterplan 100 % Klimaschutz« zeigt eindrucksvoll, wie man eine Umstellung auf 100% erneuerbare Energien (EE) angehen sollte. Man sollte versuchen, mit Energieeffizienz und –einsparung sowie lokal verfügbaren Erneuerbaren Energien den Bedarf soweit wie möglich lokal im Stadtteil, in der Stadt, sodann auf der Ebene der Region oder des Bundeslandes zu decken auf der Basis eines Energieaustauschs in diesen Regionen. Die Anteile der Abdeckung des Bedarfs liegen dann bei diesem ringförmigem Konzept jeweils ca. 30, 50, 80-90%, wobei immer der Gesamtbedarf von Strom, Wärme, Mobilität betrachtet wird. Diese Strategie wurde mit der Studie des ISE erstmalig (zuvor für Deutschland insgesamt) für eine energieintensive Großstadt, Frankfurt a.M., zusammen mit der sie umgebenden Region entwickelt und bestätigt: https://www.ise.fraunhofer.de/de/forschungsprojekte/kommod4ffm.html

Ein Jahr ohne Atomenergie: Kernkraft wurde vollständig durch erneuerbare Energien ersetzt
Anders als von Kritikern befürchtet, das erste Jahr nach dem Atom-Aus ist gut gelaufen: Wissenschaftler vom FraunhoferInstitut ISE haben herausgefunden, dass erneuerbare Energien 2023 einen deutlichen Schub bekommen haben und die Produktionslücken vollständig ersetzen konnten. So meldet das Portal wissenschaft.de: https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/ein-jahr-ohne-kernkraft-so-ist-es-gelaufen/?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=wissenschaft.de_22_04_2024

Buch „Wir können auch anders. Aufbruch in die Welt von morgen“
Ein Buch, das Mut macht! Die bekannte Transformationsforscherin Maja Göpel zeigt in ihrem neuen Buch, wie wir die komplexen Entwicklungen der Gegenwart verstehen und gestalten können. Die Menschheit befindet sich in einem gewaltigen Transformationsprozess. Die Menge dessen, was anzupacken, zu reparieren und neu auszurichten ist, scheint übergroß. Wie finden wir Kompass, Kreativität und Courage, um diese Herausforderungen weniger zu bekämpfen als viel mehr zu gestalten? Und: wer ist eigentlich wir und warum ist das so wichtig? https://www.ullstein.de/werke/wer-wollen-wir-sein/hardcover/9783550201615

„Wir können auch anders“: Dokumentation des SWR
Wenn es ums Klima geht, scheint vieles oft schwierig und kompliziert – aber ist wirklich alles so hoffnungslos? Anke Engelke und Bjarne Mädel u.a. haben gute Nachrichten: Sie besuchen Menschen, die nicht jammern, sondern anpacken in den Bereichen Energie, Mobilität, Landwirtschaft, Ernährung, Wohnen und Natur. Sehenswert. https://www.ardmediathek.de/serie/wir-koennen-auch-anders/staffel-1/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9zZGIvc3RJZC8xNTAy/1