Im Auftrag des Aktionsbündnis 89, einem Zusammenschluss von acht Bürgerinitiativen entlang der gesamten Strecke des geplanten Leitungsbauvorhabens Westerkappeln-Gersteinwerk (BBPIG 89), ist ein wissenschaftliches Gutachten von Prof.Dr. Jarass, anerkannter Gutachter des deutschen Bundestages, und Dipl. Ing. Carsten Siebels erstellt worden. Ziel war es, wissenschaftlich zu prüfen, ob es effizientere und raumschonendere Planungsalternativen zu der geplanten 380-kV-Freileitung gibt.
Und tatsächlich: Die gibt es.
Laut Gutachten wurde für das gesamte Projekt keine Kosten-Nutzen-Analyse durchgeführt und der Vorhabenträger Amprion hat bereits den Suchraum für die Trasse falsch gewählt. Das vom Vorhabenträger kommunizierte Ziel der Stromversorgung des Ruhrgebiets und des Südens, das durch das Projekt durchs Münster-, Osnabrücker und Tecklenburger Land erreicht werden soll, könnte wesentlich effizienter und kostengünstiger durch eine Bündelung mit bereits geplanten Gleichstrom-Projekten erreicht werden. Dafür sei nicht einmal eine bauliche Ausweitung dieser Gleichstrom-Erdkabel-Vorhaben notwendig. Von daher gelte es dringend zu prüfen, ob die geplante neue Trasse, durch die massive Einschnitte in die Landschaft erforderlich würden, in der vorliegenden Planung nicht gänzlich entbehrlich sei.
Das wissenschaftliche Gutachten wurde finanziert im Auftrag von:
BI Ladbergen unter Strom,
BI Lebensraum Teuto e.V.,
BI Lienen-Hagen-380-kV-Freileitung,
BI Schönes westliches Lengerich,
BI Stromtrasse Münsterland,
BI Leeden lebt,
BI Ledde Laggenbeck gegen Höchstspannung,
BI Stromtrasse durch Telgte/Westbevern/Ostbevern
Das Aktionsbündnis 89 übergab das wissenschaftliche Gutachten inzwischen in Berlin dem Parlamentarischen Staatssekretär Dr. Gesenhues.
Siehe hier: https://www.wn.de/muensterland/kreis-steinfurt/lengerich/revisionsbeduerftige-planung-3164782
Damit erheben die Vertreter des im Aktionsbündnis zusammengeschlossenen Bürgerinitiativen eindrucksvoll und an prominenter Stelle die Forderung auf einen Verzicht der 380-kV-Freileitung quer durch das Tecklenburger-, Osnabrücker und Münsterland. Dr. Gesenhues, selbst ausgewiesener Fachmann im Bereich der Energiewirtschaft, hatte schon vor Monaten zu erkennen gegeben, dass er die Sorgen der Bürger teilt. Er erklärte, sich dafür einzusetzen, dass die in dem Gutachten gegebenen Hinweise für alternative Lösungen schnellstmöglich geprüft werden.
Das wissenschaftliche Gutachten wird nun weiteren Bundestagsabgeordneten und Vertreterinnen der betroffenen Kommunen überreicht werden. Das Aktionsbündnis 89 möchte damit einen dringend erforderlichen Diskurs eröffnen über einen besseren Weg zur Energiewende, einen Weg, in dem die Sorgen und Interessen der Bürgerinnen ernst genommen, der Naturschutz gewahrt und die Ziele der Energiewende schneller und kostengünstiger erreicht werden.
Weitere Infos hier: https://www.aktionsbuendnis-89.de/pm-gutachten