Die erste öffentliche Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative Stromtrasse Münsterland am 13.03.2024 in Haus Siekmann war ein voller Erfolg. Rund 100 interessierte Bürger*innen aus Sendenhorst, Albersloh, Drensteinfurt, Alverskirchen und Ahlen waren gekommen, darunter Vertreter*innen der Ratsparteien und der Stadtverwaltung Sendenhorst, um sich über das Anliegen der neu gegründeten Bürgerinitiative zu informieren.
Ein Vertreter der Bürgerinitiative begrüßte alle Gäste und stellte das geplante Wechselstromprojekt „Westerkappeln-Gersteinwerk“ vor. Die hochdimensionierte 380 kV-Freileitung soll als Neubau einer Hochspannungstrasse quer durch das gesamte Münsterland verlaufen, ausführender Netzbetreiber ist die Fa. Amprion, aufsichtsführende Behörde die Bezirksregierung Münster. Geplant sei der Antrag auf Raumordnung noch in diesem Jahr zu stellen, Baustart 2029, Inbetriebnahme 2033.
Im Anschluss wurden von Mitgliederinnen der Bürgerinitiative verschiedene kritische Gesichtspunkte dieses geplanten Netzausbaus vorgestellt. Als Erstes wurde über gesundheitliche Risiken von Hochspannungsleitungen für Mensch und Tier sowie über den aktuellen Forschungsstand berichtet. Im Anschluss ging es um die dauerhaften und nachhaltigen Eingriffe in den Natur- und Artenschutz sowie um die generationsübergreifende Veränderung des kulturellen Erbes der Münsterländischen Parklandschaft. Als Nächstes wurde auf den volkswirtschaftlichen Schaden durch die Wertminderung landwirtschaftlicher Ertragsflächen, Grundstücke und Immobilien hingewiesen. Eine Entschädigung von Landwirt*innen sei vorgesehen, eine Entschädigung für Wohneigentümer*innen nicht, was besonders für die neuen Wohngebiete wie z.B. Kohkamp Albersloh eine Rolle spielen dürfte. Am Ende dieser Ausführungen stand ein politisches Statement: Die Bürgerinitiative nennt die Energiewende alternativlos und setzt sich für dezentrale Strukturen („Smartgrids“) des Netzausbaus ein. Es geht um die stärkere Beteiligung aller gesellschaftlichen Kräfte an der Energiewende zur Abwendung der Klimakrise.
Der sich anschließende Austausch diente der Klärung verschiedener Sachfragen sowie einem ersten Meinungsaustausch. Man war sich einig, dass nur der bürgerliche, parteiunabhängige und demokratische Zusammenschluss Einfluss auf das geplante Gesetzesvorhaben haben kann. Weiterhin sei es nach wie vor wichtig, die betroffenen Bürger*innen sowie die weitere Öffentlichkeit über dieses Netzausbauvorhaben und seine möglichen Folgen zu informieren.
Die Resonanz auf diesen Abend war sehr gut. So wurden den Organisator*innen für die ausführliche und sachliche Information ausdrücklich gedankt.
Inzwischen konnte die BI Stromtrasse Münsterland über 50 neue Mitglieder*innen begrüßen.